Gott hat nicht uns erschaffen, wir haben Gott erschaffen! Diese famose Schlussfolgerung verfasste ich selber vor einigen Jahren in meinen Kopf, war aber noch nicht ganz überzeugt davon. Die Saat der Zweifel war gesät, nun galt es sie nur pflegen und zu hegen.
Jahwes Geschichte ist gar nicht mal so spektakulär. Auch er war mal klein, unbedeutend, Schutzgott eines Nomadenvolkes und hatte sogar eine Frau. Aschera hieß die gute und ihr Name wird über 40-mal in der Bibel erwähnt.
Meist hatten Götter jeweils eine Funktion. Und Jahwes Funktion war der Schutz. Sobald ein Konflikt mit anderen Stämmen / Völker entstanden, musste Jahwe her. Das erklärt auch, warum das Alte Testament voll von Kriegen und Genozide ist.
Als jedoch das babylonische Reich ca. 600 Jahre vor Christus das israelische Volk in dem Exil verbann und dabei eine beispiellose Zerstörung der Stadt Jerusalem hinterließen, wurde der Bedarf andere Götter für Jahrhundert in den Hintergrund gedrängt und nur Jahwe wurde allein für viele Generationen verehrt und angebetet. Kurz davor hatte noch König Josia alle anderen Götter verbannen lassen.
Und er ließ vor seinen Augen abbrechen die Altäre der Baale, und die Räucheraltäre oben darauf zerschlug er, und die Ascheren und die geschnitzten und gegossenen Götzenbilder zerbrach er und machte sie zu Staub und streute ihn auf die Gräber derer, die ihnen geopfert hatten, und verbrannte die Gebeine der Priester auf ihren Altären und reinigte so Juda und Jerusalem.
2. Chronik 34 4–5
Und der Monotheismus ward geboren.
Wie Jahwe entstand
Zeus, Thor und viele andere Götter werden mit Naturgewalten verbunden. Zeus mit dem Blitz, Thor mit dem Donner, RA war die Sonne usw. So war ich erstaunt zu erfahren, dass Jahwe auch mit einem Naturphänomen assoziiert wird. Noch mehr erstaunt war ich, dass, die Bibel selbst darauf einen Hinweis gibt:
Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.
2. Mose 13,2
Nun, welches Naturphänomen wird hier beschrieben? Ein Vulkanausbruch! Und genau zu der Zeit, an dem der angebliche Exodus stattgefunden hat, kann man historische Aufzeichnung über Vulkanausbrüche in der Gegend finden.
Als Rauchwolke und Feuersäule, das ist der erste Auftritt Jahwes auf der Weltbühne. Jetzt nicht mehr aus dem Hintergrund, und nur vereinzelt auserwählte Personen offenbart, sondern hier zeigt er sich das erste Mal der „Öffentlichkeit“.
Fazit
Man kann nicht exakt sagen, wie z.B. die Namensentstehung Jahwes sich vollzogen hat. Eins der frühsten Hinweise auf JHWH stammen aus ägyptischen Hieroglyphen. Jedoch gibt es auch andere Thesen, die auf ein Nomadenvolk aus Afrika hinweisen. Ganz eindeutig kann man es nicht genau sagen. Nicht desto trotz ist seine Karriere gut nachvollziehbar und die Einflüsse der griechischen, ägyptischen Mythologie aufs Judentum nicht zu übersehen. Oder vereinfacht ausgedrückt, das Judentum, ergo auch das Christentum und der Islam, sind nur Kopien und Plagiate. Abwandlungen anderer Religionen.
Für mich persönlich war diese Erkenntnis super wichtig und half mir dabei, Jahwe zu entmythisieren. War er doch für den größten Teil meines Lebens eine reale Gefahr für mich. Er sah mich überall, und wusste selbst mein verborgenster Gedanken. Hielt ich mich nicht an seine Regel, war mit Sanktionen zu rechnen. In so einem Weltbild bin ich aufgewachsen, geprägt von altertümlichem Gedankengut und mit Angst bei der Spur gehalten. Sich davon zu befreien, war ein enormer Schritt und ein echter Gewinn an Lebensqualität.
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